Ludwig-Baumann-
Fest 2025
Sa, 2. August
13:00 - 23:30 Dammtor
Mit Biss & Satire gegen Kriegsertüchtigung, Aufrüstung und Waffenlieferungen
Unser Team
arbeitet rastlos an einer nimmermüden Kriegsertüchtigung - ganzheitlich, zweckmäßig und (wie unser Bild zeigt) vor allem nachhaltig. Mehr dazu beim Ludwig-Baumann-Fest am 2. August ab 13 Uhr am Deserteursdenkmal (Dammtor)
Auf ein ernstes Wort
"Kriegsverrat ist Friedens-Tat"
(Ludwig Baumann)
Das Ludwig-Baumann-Fest (LBF) steht in der Tradition der antimilitaristischen Feste, die seit dem Jahr 2010 in Hamburgs Innenstadt stattfinden und dem Andenken an die Wehrmachtsdeserteure und "Kriegsverräter" gewidmet sind, die bis April 1945 am Schießplatz Höltigbaum sowie im Innenhof des Untersuchungsgefängnisses Holstenglacis hingerichtet worden sind.
Bis zur Übergabe des Deserteursdenkmals im Herbst 2015 wurde das Fest, seinerzeit "Klotzfest" genannt, vom "Bündnis Hamburger Deserteursdenkmal" ausgerichtet. Wenn auch die Namen der Veranstalter seither wechselten, das Orgteam blieb dem Fest bis heute treu. Wir widmen das Fest dem bekannten Friedensaktivisten Ludwig Baumann, der unser Anliegen bis zu seinem Tod 2018 unterstützt und unsere Aktionen oft begleitet hat.
Ludwig Baumann kam 1921 in der Bundesstraße in Hamburg zur Welt. Im Zweiten Weltkrieg als Marinesoldat im besetzten Frankreich im Einsatz, desertierte er, wurde gefasst und 1942 zum Tode verurteilt. Nach einer Strafmilderung zu 12 Jahren Zuchthaus überlebte er den Krieg in Konzentrationslagern, Wehrmachtsgefängnissen und Strafeinheiten.
Nach dem Krieg war Ludwig Baumann als "Vaterlandsverräter" geächtet. Er ließ sich mit seiner Familie in Bremen nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte. Mit dem Erstarken der westdeutschen Friedensbewegung begann er sich zu engagieren, bis er 1990 zusammen mit anderen überlebenden Wehrmachtsdeserteuren, mit Freunden und Historikern die "Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz" gründete, die noch heute in Bremen ihren Sitz hat. Ludwig Baumanns Verein setzte sich erfolgreich mit parlamentarischen Initiativen für die Aufhebung der Unrechtsurteile gegen Deserteure ein. Bis zur Übergabe des Hamburger Deserteursdenkmals am Dammtor war er maßgeblicher Zeitzeuge im Entstehungsprozess dieses Gedenkorts und erlebte noch die Übergabe des Deserteursdenkmals im November 2015. Am 5. Juli 2018 starb er in Bremen.
Das Ludwig-Baumann-Fest ist wie alle Friedensfeste zuvor auch heute eine antimilitaristische Veranstaltung, die am Deserteursdenkmal stattfindet. Das Fest unterstützt die Hamburger Initiative "Sedanstraße umbenennen!", die sich seit 2020 um eine Umbenenneung der Sedanstraße nach Ludwig Baumann bemüht.
Finanziell unterstützt wird das Fest von folgenden Einrichtungen und Vereinen: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg, Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz (Bremen), Solidarfonds der Partei Die Linke Hamburg, Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK Hamburg und Kulturbehörde Hamburg. Die Logistik stellt auch dieses Jahr der Verein Comm e. V. sowie Studierende der Universität Hamburg. Mit Infoständen beteiligen sich neben Olmo und der DFG-VK auch die NaturFreunde Hamburg e. V. und die Initiative gegen Rüstungsexporte.
Denkmalprojekt. Es ist an der Zeit, Ludwig Baumann durch ein dauerhaftes Andenken zu ehren. Deshalb unterstützen wir - ebenso wie die Initiative "Sedanstraße umbenennen" - den nachstehenden Spendenaufruf.
Ein Denkmal für
Ludwig Baumann
Wir meinen, gerade jetzt, da wir tagtäglich Nachrichten über zwei große Kriege hören müssen, ist es an der Zeit, an den Friedenskämpfer Ludwig Baumann zu erinnern. Zum einen tun wir das mit unserem Ludwig-Baumann-Fest, das bereits zum dritten Mal am Dammtor stattfindet. Zum anderen sammeln wir Spenden, um mit einem Denkmal dauerhaft an den Wehrmachtsdeserteur und Friedenskämpfer zu erinnern. Zeit seines Lebens kämpfte Ludwig Baumann (1921-2018) für die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz. Auch war Ludwig Baumann als Zeitzeuge maßgeblich an der Errichtung des Hamburger Deserteursdenkmal beteiligt. Die Hamburger Bezirksversammlung Wandsbek hat beschlossen, im Neubaugebiet Jenfelder Au, einem ehemaligen Kasernenareal, einen Park nach ihm zu benennen. Damit ehrt Wandsbek einen mutigen Menschen, der sich in beispielhafter Weise gegen die Kriege des nationalsozialistischen Deutschlands stellte und bis zu seinem Tode für eine friedliche und gerechte Weltordnung engagierte.
Das Denkmal soll am Rande des Ludwig-Baumann-Parks stehen. Die von Ulrich Rölfing (Bronzekopf) und Ricarda Wyrwol (Steinsäule) gestaltete Skulptur (Höhe: ca. 1,70 Meter) soll an die Person und das Lebenswerk des Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann erinnern, seinem Anliegen bleibende Präsenz verschaffen.