O.L.M.O. e. V.
Verein für Kultur und Erinnerungsarbeit zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll
Zuletzt aktualisiert: 18. Mai 2025
Anfragen (auch wegen Mailingliste und Newsletter): [email protected]
Veranstaltungen 2025
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Chronik | Themen & Materialien
Historische Postkarte des Monats
Ticker 12.5.25 + + + Olmo-Rundreise Prag-Dresden-Moritzburg-Ruhland beendet + + + Die 12-tägige Olmo-Studienfahrt führte uns nach Prag, wo wir vier Museen aufsuchten, an der Maikundgebung auf der Strelecky-Insel teilnahmen und im tschechischen Literaturarchiv rund 100 Dokumente über Wieland Herzfeldes Exil in Prag vorgelegt bekamen. Dresden lockte uns ins Albertinum, um die großartigen Antikriegs-Bilder von Hans Grundig und Otto Dix zu sehen. Im brandenburgischen Ruhland hatten wir bei der Verlegung der Stolperschwelle für den Schwarzheider Todesmarsch (an der 120 Einwohner teilhatten) eine Rede zu halten und sprachen am Rande der Veranstaltung mit vielen Menschen über die politischen Verhältnisse in Brandenburg und Sachsen. In Moritzburg war das Sterbehaus von Käthe Kollwitz unser Ziel, eine kleine wunderbare Gedenkstätte (siehe Foto links), die alljährlich wegen fehlender Mittel von der Schließung bedroht ist. + + +
Ticker 27.4.25 + + + Dokumentation zum Oskar-Voss-Stolperfest geht in Druck + + + Olmo hat alle Beiträge zur Stolpersteinübergabe für Oskar Voss am 22. März dokumentiert und in einer 48-seitigen Broschur zusammengefasst. Enthalten sind nicht nur Redebeiträge und Leseskripte, sondern auch die vorgetragenen Gedichte von Arthur Rimbaud und Erich Mühsam. Auch zahlreiche Fotos vom Fest, die von vier Fotograf*innen eingereicht wurden, beleben das Heft. Das durchgehend illustrierte Publikation kann hier als PD F heruntergeladen werden. Die Druckausgabe kann bei [email protected] zum Preis von 3€ plus Porto bestellt werden + + +
Ticker 25.4.25 + + + Probedrucke fertig + + + Die ersten Probedrucke der geplanten Postkartenserie mit Porträtzeichnungen von Meinhard Raschke liegen vor + + + Geplant sind rund 15 Motive mit Porträts von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Kultur, Wissenschaft und antifaschistischem Engagements + + +
Ticker + + + Olmo-Newsletter April + + + Mit den Veranstaltungsterminen im Monat April 2025 und zwei Nachrichten + + +
Ticker 13.4.25 + + + Auf nach Prag und Dresden! + + + Drei Olmo-Mitglieder begeben sich Ende April nach Prag, um dort im Literaturmuseum Dokumente des legendären Malikverlegers Wieland Herzfelde einzusehen, der bis 1939 sein Exil in Prag verbrachte und dort eine Literaturzeitschrift herausgab. Auch schauen sie am 1. Mai in Prag beim "Tag der Arbeit" auf der Schützeninsel vorbei. In Dresden wollen sie Nachkommen des Arbeiteresperantisten und 999er Strafsoldaten Richard Hillemann (*1902) aufsuchen und im Hauptstaatsarchiv Akten über Sandsteinbrüche einsehen, die ihre steinerne Ware auch für den Bau des Hamburger Rathauses geliefert haben + + + Das Foto zeigt von links Wieland Herzfelde mit seinem Bruder John Heartfield (Mitte) und Kurt Kersten in Prag 1934 + + +
Ticker 10.4.25 + + + Galerie bemerkenswerter Leute + + + Der Langenhorner Künstler Meinhard Raschke (*1939) schafft im Auftrag von Olmo gegenwärtig für eine eine Ausstellung unter dem Titel "Galerie bemerkenswerter Leute" eine Reihe von Porträtzeichnungen + + + mehr unter Projekte + + +
Ticker 8.4.25 + + + Ostermarsch-Anzeige in der taz + + + Olmo hat die in der heutigen taz veröffentlichte Ostermarsch-Anzeige mit einer Spende von 25€ unterstützt + + +
Ticker 4.4.25 + + + Zu Besuch bei Uwe Levien + + + Zwischen 2012 und 2022 hat Uwe Levien mit seiner Stimme und seiner Gitarre unendlich viele unserer Friedens- und Gedenkveranstaltungen musikalisch umrahmt. Zwar tritt er nicht mehr auf, freut sich aber stets auf unseren Besuch bei ihm in Langenhorn + + + Uwe Levien begleitete 1960 mit seiner Skiffleband den allerersten Ostermarsch + + +
Ticker 3.4.25 + + + Fotos vom Stolper-Fest + + + Tobias Berking stellte uns 24 Fotos vom Stolperfest am 22. März zur Verfügung + + + Danke an den Fotografen! + + +
Ticker 1.4.25 + + + Wann werden Heynemannstraße und Oehleckerring umbenannt? + + + Heute haben wir im Hauptausschuss der Bezirksversammlung Nord um Auskunft ersucht, wann und wie bzgl. der Umbenennungs der beiden Ärzte-Straßennamen Heynemannstraße und Oehleckerring weiter verfahren wird. Was da zu hören war, war nicht sehr erfreulich: 1) man müsse sich noch immer um die Kolonialstraßennamen kümmern; 2) man mache als Abgeordneter alles ehrenamtlich in der Freizeit und 3) man müsse die Anwohner mit ins Boot holen + + + Als wir dann konstatierten, dass so innerhalb der Legislaturperiode wohl nicht mit einem Fortschritt in der Sache zu rechnen sei, wiederholten sie ihre Argumente. Immerhin schlugen 2 Abgeordnete der LINKE vor, eine Arbeitsgruppe einzurichten, um die Sache in Angriff zu nehmen + + + Foto Olmo, 1997
Ticker 27.3.25 + + + Flyer für 25. April + + + Der Flyer für die gemeinschaftliche Gedenkveranstaltung von ella, GZWL, Olmo, Biografiengruppe Kiel und teaching-history unter dem Titel "Kriegsende 1945 in Langenhorn und der Todesmarsch nach Kiel" steht + + + Danke nach Kiel!
Ticker 26.3.25 + + + Karl Heinz Roths Rede auch bei Sozial.Geschichte Online + + + Der Rede-beitrag von Karl Hein Roth, der am 22. März anlässlich der Stolpersteinübergabe verlesen wurde, ist nun bei der Onlinezeitschrift "Sozial.Geschichte Online" (SGO, Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts) erschienen. Diese Reihe wird auf der Publikationsplattform der Uni Duisburg-Essen herausge-geben + + + Hier zum Digitalisat + + + Foto Malte Heuer, Bremen
Ticker 26.3.25 + + + Download Begleitheft "Stolperstein für Sabotage der Kriegsproduktion" + + + Das 40-seitige Begleitheft zum Stolpersteinprojekt ist sowohl als Download (5 MB) als auch als Printausgabe erhältlich. Das Digitalisat ist kostenlos, das gedruckte Heft kostet 3€ plus Porto + + + All jene, die für den Stolperstein gespendet haben, erhalten beides kostenfrei, sofern sie uns eine Versandadresse mitteilen
Ticker 22.3.25 + + + Stolperstein für Oskar Voss übergeben + + + 65 Gäste wurden bei der Übergabe des Stolpersteins für den 1944 hingerichteten Werftarbeiter und E-Schweißer Oskar Voss in der Jakobstraße (Ecke Böhmkenstraße) in der Neustadt gezählt. Künstlerisch begleitet wurde das Ereignis sowie das anschließende Stolper-Fest auf der Michelwiese vom Duo "akonoru fakoum". Ein Höhepunkt war die Rede des bekannten Bremer Historikers, Arztes und Aktivisten Karl Heinz Roth, dessen eindringliche Worte den Charakter eines Aufrufs trugen + + + Foto Senenko
Ticker 21.3.25 + + + Trauer um Gert Krützfeldt + + + Bei traumhafter Frühlingssonne fand heute auf dem Friedhof Kirchsteinbek die Trauerfeier für den Fotografen, Musikliebhaber und Aktivisten Gert Krützfeldt statt, der Anfang Februar im Alter von knapp 75 Jahren in Billstedt verstorben war, Rund 40 Gäste fanden sich in der Kapelle ein. Beim Klang antifaschistischer Lieder warfen ihm seine Freunde eine letzte Handvoll Erde in das Urnengrab nach. Leb wohl, Gert. Du warst ein streitbarer Geist! + + + Foto Senenko, 2021
Ticker 12.3.25 + + + Peggy Parnass tot + + + Heute (12. März 2025) verstarb in Hamburg Peggy Parnass. Das Foto zeigt sie zusammen mit Klaus Robra (†) beim "Klotzfest" am 10. Mai 2014 am Dammtor, da, wo seit 2018 das Deserteursdenkmal steht. Damals las die bekannte antifaschistische Zeitzeugin und Publizistin mit Klaus Robra aus ihrem 2020 erschienenem Buch "Süchtig nach Leben" + + + Foto Senenko, 2014
Ticker 10.3.25 + + + 5000 Tassen im Adenauer-Haus + + + Die taz vom 7. März hat ausgerechnet, dass inzwischen rund 5000 Tassen im Konrad-Adenauer-Haus eingetroffen sind und sich da palettenweise stapeln. Diese irdene Zuschüttung der CDU-Zentrale in Berlin geht auf einen taz-Aufruf in den social media zurück + + + Foto taz 7.3.25 + + + Warnhinweis: Unsere Sabotage-Tassen von Olmo würden im Scherbenberg nur untergehen. Behaltet sie und setzt sie gezielter ein! + + +
Ticker 10.3.25 + + + Olmo und die Straßennamen-Datenbank + + + Das Hamburger Abendblatt erwähnt in seinem Beitrag über die von Rita Bake entworfene Datenbank www.hamburg-strassennamen.de, die am 8. März online ging, dass es Initiativen gebe, die noch immer für eine Umbenennung diverser Verkehrsflächen wirkten. Auch der Kulturverein Olmo, der im Januar 2018 die Umbenennung des Oehleckerrings gefordert hatte, wird im Artikel erwähnt. Bleibt zu hoffen, dass die Fraktionschefs in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord den Artikel zur Kenntnis nehmen + + + Foto Senenko, 1997
Ticker 20.2.25 + + + Ab heute neue Rubrik + + + www.olmoo.de führt rückwirkend ab Januar die neue Rubrik Historische Postkarte des Monats ein und stellt dort 90 und 100 Jahre alte Ansichtskarten vor, die ausschließlich Motive zur Sozialgeschichte aller Länder zeigen und in den meisten Fällen aus der Sammlung von René Senenko stammen + + +
Ticker 19.2.25 + + + Vor 16 Jahren kam Elke Olsson, Tochter des am Höltigbaum hingerichteten Wehrmachtsdeserteurs Willi Dittmann, nach Hamburg, um nach Spuren ihres Vaters zu suchen. Das war der Auslöser für das 2010 gegründete "Bündnis für ein Hamburger Deserteursdenkmal". Das Deserteursdenkmal steht inzwischen, doch Dittmann war rasch vergessen und Elke Olsson ist 2019 verstorben + + + Nun hat auf Anregung des Dittmann-Enkels Jörg Arp der Ortsausschuss Kiel-Hassee beschlossen, in Kiel-Hassee, wo Dittmann einst mit seiner Familie lebte, einen Weg nach ihm zu benennen [Presse]. Wir sind gespannt, was die nächsthöheren Instanzen dazu sagen. Wir bleiben am Ball + + + Ein Lebensbild Willi Dittmanns findet Ihr hier unter Themen & Materialien
Veranstaltungen 2025
Sa 26. JULI
12:00 Ort: Festzelt am Bombenopfer-Sammelgrab auf dem Friedhof Ohlsdorf, Buslinie 170 Haltestelle "Kirschenallee" und 270 Haltestelle "Kapelle 13"
Kriegsende 1945 in Hamburg-Nord und der Todesmarsch von Fuhlsbüttel nach Kiel
Im Rahmen des "Ohlsdorfer Friedensfestes" erinnern mehrere Initiativen aus Langenhorn und Kiel an die letzten Kriegstage im Norden Hamburgs und an den wenig bekannten Todesmarsch 1945 von Fuhlsbüttel nach Kiel. Voraussichtlich wirken an der Veranstaltung mit: Kulturverein Olmo e. V., GZWL e. V., Dietlind Kautzky (Kiel) und die Gedenkstättenpädagogin Kim Kielau. Näheres folgt.
Anreise und Lageplan
So 3. AUG
16:30 Ort: Festzelt am Bombenopfer-Sammelgrab auf dem Friedhof Ohlsdorf, Buslinie 170 Haltestelle "Kirschenallee" und 270 Haltestelle "Kapelle 13"
Kriegsverweigerung. Poesie und Musik für Ohlsdorf.
"Der Friedenszustand unter Menschen ist kein Naturzustand... Er muss also g e s t i f t e t werden" (Immanuel Kant, 1795). Dies wollen Konrad Singer (Konzept, Texte) und Jan See (Musik) mit Poesie und Klang anhand von Kriegsverweigerung und Pazifismus deutlich machen.
Dauer: 70 Min. Abschlussveranstaltung des "Ohlsdorfer Friedensfestes 2025".
Anreise und Lageplan
Do 20. NOV
19:00 Bürgerhaus Langenhorn (am Bf. U1 Langenhorn-Markt, gegenüber dem Pizza-Lokal "Dialog")
Autorenlesung:
"Das verlorene Blau" mit dem Autor Konrad Singer
Der Hamburger Autors Konrad Singer ist uns nicht unbekannt. Er las bei uns im Februar 2024 aus seinem Roman "Salomon ruft". Sein neuer Roman erzählt von Abenteuern und Arbeitskämpfen im alten Westberlin, von Reisen durch Griechenland und Norddeutschland.
Zwei sehr verschiedene Rebellennaturen, Regina und Karlos, strandeten in den 1970er-Jahren im ummauerten Westberlin. Regina ist selbstbestimmt, leidenschaftlich und oft unergründlich. Sie will aber, im Unterschied zu Karlo, von Politik nichts wissen.
Mit von der Partie ist ein besonders schräger Vogel, der sprechende Papagei und Wörterdieb Dada, der Karlo seit seiner Jugendzeit begleitet und aus Afrika stammt. Im Wechsel von Blues, Glück und Träumen entsteht ein Roman mutigen Aufbegehrens, das
auf Utopien eines besseren Lebens verweist.
Die Lesung und das Gespräch werden moderiert von dem ehemaligen Verleger und Autor Peter Lohmann, der jahrelang das Literaturfest Harbourfront in Hamburg organisiert hat. Das Buch ist im Handel zum Preis von 20€ erhältlich.
Chronik
15.5.25
Soldatenfriedhof Ohlsdorf (Linnestraße, Friedhof Ohlsdorf)
Erinnern an Willi Dittmann. Zum seinem 120. Geburtstag
In den letzten Kriegstagen 1945 wurde der 44-jährige Kieler Kommunist, Familienvater und Soldat auf dem Truppenübungsplatz Höltigbaum von einem Erschießungskommando hingerichtet. Zusammen mit seinem Enkel Jörg Arp aus Hamburg erinnerten wir mit Wort und Gesang an sein Leben, an seine Verfolgung und seinen Tod.
Die Recherchen über Willi Dittmann waren im Jahr 2010 der Auslöser für die Gründung des "Bündnisses für ein Hamburger Deserteursdenkmal", dessen Bemühungen mit der Errichtung eines solchen Gedenkorts in Hamburgs Innenstadt im Jahr 2015 zum Erfolg führte.
25.4.25
Kriegsende 1945 in Langenhorn und der Todesmarsch von Fuhlsbüttel nach Kiel
Fast 40 Menschen besuchten die sorgfältig von allen beteiligten Vereinen vorbereitete Veranstaltung im "ella"-Kulturhaus Langenhorn. In der anregenden Diskussion, die sich den Vorträgen und Berichten anschloss, mussten viele Fragen offenbleiben, sodass allen im Saal bewusst wurde, wie wichtig solche Veranstaltungen sind. Es kooperierten neben dem Kulturhaus ella und Olmo e.V. der Langenhorner Geschichtswerkstatt (GZWL), die Biografiengruppe Kiel, touching-history (Kim Kielau) und durch finanzielle Unterstützung Leila e.V.
Flyer
16.4.25
Führung im Medizinhistorischen Museum durch die Sonderausstellung
"Lenins Tod. Eine Sektion"
mit dem Museumsleiter Prof. Dr. Philipp von Osten vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am UKE Hamburg. Flyer
13.4.25
Gedenken am Höltigbaum
Seit 2010 führte das "Bündnis Deserteursdenkmal" alljährlich im April eine Gedenkveranstaltung durch, die den letzten Opfern der Hinrichtungskommandos im 2. Weltkrieg hier am Wehrmachtsstandort Höltigbaum gewidmet ist.
In diesem Jahr führten acht Mitglieder vom Theaterkurs des Osterbekgymnasiums Wolfgang Borcherts "Da gibt es nur eins: Sag Nein!" auf. Mehr als zeitgemäß, auch wenn die Strophe "Du, Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao
Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!" von der Gier der heutigen Rüstungskonzerne in Deutschland überholt worden ist. Flyer
5.4.25
Führung Gefängnismuseum in der Justizvollzugsanstalt Glasmoor (Norderstedt)
Die 15 Besucherinnen und Besucher, die sich über Olmo zum Museumsbesuch angemeldet hatten, erlebten eine äußerst sachkundige Führung durch den Leiter der Einrichtung Klaus Neuenhüsges, der anschaulich die Geschichte des Hamburger Strafvollzugs vom Mittelalter bis zur Gegenwart darzustellen wusste, ohne dass es auch nur eine Minute langweilig wurde. Der ca. 2-stündige Aufenthalt lohnt sich unbedingt, weshalb Olmo nächstes Jahr den Besuch im Museum wiederholen wird. Museumsflyer, Wikipedia
30.3.25
Ida Ehre und Wolfgang Borchert - eine Radtour mit Gedenkstättenbesuch
Die diesjährige Radtour zur Woche des Gedenkens in Hamburg-Nord führte uns zehn Teilnehmer*innen bei Dauerregen auf dem Friedhof Ohlsdorf zu den Gräbern von Ida Ehre und Wolfgang Borchert (dort stellt sich seit langem die Frage, weshalb das Ehrengrab Ida Ehres ausgerechnet neben dem des NS-Opportunisten Gustav Gründgens liegt). Dann schloss sich der Besuch der KZ-Gedenkstätte Fuhlsbüttel an. Ida Ehre war hier während der NS-Diktatur kurzzeitig inhaftiert. Kim Kielau erläuterte außerdem die Ziele der kürzlich gegründeten "Initiative Gedenkort Fuhlsbüttel", welche bei den Plänen zur Umgestaltung des Gefängniskomplexes ein Wort mitreden möchte.
22.3.25
Ein Stolperstein für Sabotage in der Kriegsproduktion Stolperstein für den Werftarbeiter Oskar Voss (1907-44) in der Jakobstraße/Ecke Böhmkenstraße, 20459 Hamburg (Neustadt) übergeben. 65 Menschen nahmen daran teil, auch Nachbarn aus dem Wohnumfeld der Jakobstraße. Programm
Zuvor führten die NaturFreunde Hamburg einen Stolperstein-Rundgang vom Sievekingplatz zum neuen Stolperstein durch, an dem 15 Interessierte teilnahmen. Auf der Michelwiese fand anschließend das Stolperfest mit Lyrik, Texten, Redebeiträgen und Musik statt. Höhepunkte des 2-stündigen Festes waren der von Arnika Kuff verlesene Aufruf von Karl Heinz Roth (Bremen), eine Lesung der Initiative "Sedanstraße umbenennen" und die Darbietungen des Duos "akonoru fakoum". All jene, die sich an der Finanzierung des Stolpersteins beteiligt haben, erhielten ein Exemplar der Broschur mit der Biografie von Oskar Voss und den Namen der Spender*innen überreicht. Darüber hinaus kann die Broschur für 3€ käuflich erworben werden. Fotos vom Stolperfest (von Tobias Berking).
5.3.25
Vortrag und Buchvorstellung
Der Ukrainekrieg - Wurzeln, Akteure und die Rolle der NATO
Lothar Schröter aus Leipzig, Autor des 2024 erschienenen Buches "Der Ukrainekrieg", hat sich umfassend mit dem Ukrainekrieg befasst. Das Buch mit seinen 680 Anmerkungen, mit Bibliografie und Register bezeichnete der bekannte Publizist Arnold Schölzel jüngst als das bedeutsamste Nachschlagewerk zum Ukrainekonflikt. Rund 30 Interessierte zog es in die Bartelsstraße, wo die Gewerkschaftlinke Jour Fixe und Olmo den Referenten erwarteten. Lothar Schröter gelang es, in seinem historisch fundierten Vortrag die meisten Anwesenden argumentativ zu überzeugen, wie sich in der Diskussion erwies.
12.2.25
Die Treppenhaus-Ausstellung Alltags- und Arbeitswelten - Fotoimpressionen 2010 bis heute von Andrea Hofmann (Hamburg) im Bürgerhaus Langenhorn, eröffnet am 28. November 2024, endete am 12. Februar 2025.
In dieser Ausstellung wirft Andrea Hofmann einen gezielten Blick auf die Vielfalt des menschlichen Alltags. Ihre Fotos sind Momentaufnahmen, die in den letzten fünfzehn Jahren meist im Vorübergehen auf Reisen und Ausflügen entstanden sind. Sie zeigen Menschen in ihrem Arbeitsumfeld: Jeder Schnappschuss ist eine Einladung, in diese Lebenswelten einzutauchen, die häufig zu wenig Aufmerksamkeit finden. Von Handwerkern und Straßenverkäufern bis hin zu Künstler:innen – diese ausdrucksstarken Bilder führen uns vor Augen, wie Arbeitswelten Menschen und Alltag prägen sowie unser Umfeld bestimmen.
5.2.25
Michael Weber liest aus Christian Geisslers "Anfrage".
Der 1960 in Hamburg erschienene Roman "Anfrage", aus dem der Hamburger Schauspieler Michael Weber vom Deutschen Schauspielhaus las, ist ein leidenschaftlicher Appell an die Verantwortung des Einzelnen, ein Buch gegen Faschismus, Krieg und Antisemitismus. Olmo kooperierte bei der Veranstaltung, zu der sich im
kleinen "FilmRaum" in Eimsbüttel mindestens 40 Besucherinnen und Besucher einfanden, mit der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Galerie Morgenland), der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Christian-Geissler-Gesellschaft. Detlef Grumbach von der Geissler-Gesellschaft führte in den Abend ein und gab nach der Lesung Auskunft über Leben und Werk des Autoren.
Link zur Aufzeichnung der Veranstaltung (fast 2 Std.)
19.12.24
Geburtstagsstandpauke zum 130-sten Geburtstag von Paul Dessau. Das Duo Akonoru Fakoum lud zu einem Liederabend in die Räume der "Schwarzen Katze" in der Fettstraße 23 ein, wo die beiden Kunstschaffenden (Arnika und Achilles) in einem fast 2stündigen Programm den Lebensweg des in Hamburg geborenen Komponisten und Kommunisten vorstellten und seine Lieder, aber auch Texte und Songs seiner Kollegen Bertolt Brecht, Hanns Eisler und Erich Mühsam zu Gehör brachten. Regisseurin und Sängerin Arnika Kuff, die diesen Abend entworfen hat, wird all jenen Olmo-Freunden gewärtig sein, die ihre Dessau-Lieder im Dezember 2023 auf der Michelwiese erlebt haben, als Olmo zu Paul Dessaus 129. Geburtstag am Geburtsort des Komponisten eingeladen hatte.
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6.12.24
Gemeinsam mit Hamburger Unterwelten e. V. war Olmo Auf den Spuren von Bunkern, Deckungsgräben und Luftschutzräumen im heutigen Wohngebiet Essener Straße. Hier in Hamburg-Langenhorn - von 1934-1945 der (nach den Werften) zweitgrößte Rüstungsstandort Hamburgs - schufteten Tausende Lohnabhängige, Zwangsarbeitende sowie Hunderte Strafgefangene und weibliche KZ-Häftlinge in der Fabrikation von Munition und Zeitzündern für den "Endsieg". Olmo wird gemeinsam mit Unterwelten künftig Rundgänge zu den Lost Places von Bunkern und Schutzräumen anbieten, sowohl im Wohngebiet als auch im Valvopark und in der sog. Schwarzwaldsiedlung. Hier eine Momentaufnahme (Video 19sec) von der Besichtigung in den einstigen Luftschutzkellern an der Essener Straße.
22.11.24
Übervolles Haus im Veranstaltungslokal SMUX in Geesthacht beim Vortrag Ein rotes Pulverfass - das Hamburgische Geesthacht in den Zwanzigern mit René Senenko und Kim Kielau. Im Mittelpunkt von Vortrag und Bildpräsentation standen die Geschehnisse und politischen Konflikte rund um das Explosionsunglück im Sprengstoffwerk Krümmel im August 1929. Gastgeber der Veranstaltung waren das Industriemuseum Geesthacht e.V. und die Geesthachter Volkshochschule. Der Bürgermeister Olaf Schulze und Nadine Cinar von der VHS sprachen Grußworte. Ulrike Neidhöfer vom Förderverein Industriemuseum e.V. eröffnete den Abend.
15.11.24
Wie wollen wir erinnern? Das Beispiel Langenhorn: Pfad der Erinnerung
Die Gedenkstättenpädagogin Kim Kielau (Foto) stellte im Bürgerhaus Langenhorn ihr Projekt eines "Pfads der Erinnerung" für den in den NS-Jahren zweitgrößten Hamburger Rüstungsstandort Langenhorn vor. Der Lernpfad soll aufklären über die Zwangsarbeit bei der Granathülsen- und Zünderproduktion, über die einhergehende Errichtung von Wohnsiedlungen und über das KZ-Außenlager Tannenkoppel. Außerdem informierte Kim Kilau über die Hintergründe der eben gegründeten "Initiative Kolafu". Flyer
22.10.24
Besuch beim "Feind" - Bericht von einer Russlandreise
Hermann Kopp berichtete im Begegnungszentrum Atif (Bartelsstraße) in Wort und Bild von der von ihm organisierten Gruppenreise im Mai 2024 nach Russland. Ein Abend gegen Russophobie. In Kooperation mit "Jour fixe - Gewerkschaftslinke Hamburg" und dem Hamburger Forum
7.9.24
Zwischen Kriegsklotz und Deserteursdenkmal:
Ludwig-Baumann-Fest
Es war sicher eines der gehaltvollsten und von einer 30-Grad-Spätsommersonne beschienenen Antikriegsfeste des Kulturvereins Olmo e.V. überhaupt, unterstützt von dem Logistikteams Till Petersen (Uni Hamburg), Carsten Orth (Comm e.V.) und Rasmus Gerlach (Let'sDok). Das mehr als 8-stündige Programm zog viele Hamburg-Besucherinnerinnen und Friedensfreunde an. Olmo e.V. sagt allen Beteiligten DANKE! Gerne wieder.
Als vor Ort die Polizei erschien, um nach dem Rechten zu schauen, verlangte sie die Entfernung des Guernica-Banners. Was darunter zum Vorschein kam, war die Botschaft, welche der Kriegsklotz an jedem sonstigen Tag im Jahr verkündet (auch an Tagen der Sonntagsreden unserer Politik): "Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen."
Ein Hoch dem Behördenformalismus.
28.7.24
Ohlsdorfer Friedensfest:
"Was gibt es besseres als einen Krieg zu verraten". Ludwig Baumanns Vermächtnis in den Kriegen von heute
Rund 25 Besucher*innen fanden nachmittags ins Festzelt am Bombenopfermahnmal, um dem Dialog gegen die Kriegsertüchtigung, einem Vortrag über den reaktionären Bankier von Schinkel, den Lieder von René Buschmann und schließlich einigen Interviewausschnitten mit Ludwig Baumann zu lauschen, denn dem Wehrmachtsdeserteur und Friedensaktivisten Ludwig Baumann (1921-2018) war die Veranstaltung gewidmet.
In Kooperation mit: Initiative "Sedanstraße umbenennen", Bündnis Deserteursdenkmal, "Antikriegsambulanz" und Filmwerk "LetsDOK".
Unser Foto zeigt Ludwig Baumann im Jahr 2010 bei der ersten Ehrung
hingerichteter Wehrmachtsdeserteure
auf dem Friedhof Ohlsdorf.
27.7.24
Ohlsdorfer Friedensfest:
Radtour zu Grabstätten von Aktivistinnen gegen Repression und Krieg
32 Menschen nahmen bei schönsten Sommerwetter an der Tour über den Friedhof Ohlsdorf teil. Olmo sagt danke an Rita Bake vom "Garten der Frauen", Sebastian Schubert und Kim Kielau, die das Programm vorbereiteten oder mitgestalteten.
Flyer Ohlsdorfer Friedensfest (alle Veranstaltungstermine)
22.6.24
Rundgang
Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion 1934-1945 in Langenhorn
mit Kim Kielau (Gedenkstättenpädagogin, www.touching-history.de).
Den gutbesuchten Rundgang führte Olmo e. V. erstmals in Kooperation mit der Geschichts- und Zukunftswerkstatt Langenhorn durch.
Videoausschnitt vom Rundgang (am KZ-Gedenkstein, Essener Straße, 48sek).
7.6.24
Besuch der Jubläumsausstellung
"20 Jahre Forum der Künstlernachlässe"
im Künstlerhaus Sootbörn in Niendorf. Mit Musik und Theatereinlagen. Musikalischer Auftakt mit "Tuten und Blasen" (47 sec), aufgezeichnet von Olmo.
8.5.24
Programm
Fest zum 8. Mai
Olmo beteiligte sich am Bühnenprogramm auf dem Jungfernstieg mit einem Kurzstück, das die juristische Verfolgung der "Hamburger Volkszeitung" während der Weimarer Republik wegen ihrer vielen kritischen Berichte über die Aufrüstung und Kriegsproduktion thematisiert und sich dabei auf Akten im Staatsarchiv Hamburg stützt. Das Olmo-Team "Antikriegsambulanz" (dieses Mal mit Lothar Zieske und René Senenko) setzte das Stück mit einem lebhaften Dialog um.
7.5.24
Tag der Befreiung
Am 8. Mai 1945 wurde Deutschland von der Nazi-Diktatur befreit. Mit Blumen, Reden und Musik erinnerten wir an einen der größten Hamburger Rüstungsstandorte der NS-Diktatur, der Tausende Zwangsarbeiter um ihre Jugendjahre brachte. Außerdem stellte die Gedenkstättenpädagogin Kim Kielau erste Überlegungen vor, wie die Gedenkorte im Gebiet Essener Straße zu einem Gedenkpfad verbunden werden können. Wolfgang Kopitzsch hob die Bedeutung solcher Erinnerungsorte hervor und betonte, dass vielerorts in Hamburg noch Nachholebedarf besteht. Jan See aus Langenhorn stimmte die Veranstaltung musikalisch ein. Er ist Musiker sowie Lehrer für Gesang, Klavier und Gitarre. Hier ein Videoausschnitt, das ihn beim Gesang eines jiddischen Liedes zeigt, das er auf der Concertina begleitete.
30.4.24
Statt Tanz in den Mai:
Film "Roger & Me"
Anlässlich des 70. Geburtstages des bekannten US-amerikanischen Filmemachers Michael Moore ("Bowling for Columbine") zeigten wir im Bürgerhaus Langenhorn sein Debütwerk "Roger & Me" aus dem Jahr 1989. Mit viel Ironie und Sarkasmus schildert der Film den Niedergang von Moores Heimatstadt Flint (Bundesstaat Michigan), einst Sitz von General Motors. Unbedingt sehenswert! Der Film wurde bei der Dokfilmwoche Leipzig 1989 mit einer "Silbernen Taube" ausgezeichnet. Der richtige Film am Vorabend des 1. Mai!
20.4.24
Gedenken am Höltigbaum
Nach einem Grußwort von Volker Lang, Schöpfer des Hamburger Deserteursdenkmals, stellten die Veranstalter in diesem Jahr am Gedenkort Neuer Höltigbaum/Ecke Sieker Landstraße das Schicksal des fahnenflüchtigen Wehrmachtsdeserteurs Erwin Heibel vor, der in Ahrensburg nach seiner 6 Monate währenden abenteuerlichen Flucht 1945 Unterschlupf gefunden hat. Außerdem gab Hans-Joachim Klier Erläuterungen zur weiteren Umgestaltung des Gedenkorts. Auf die Situation der Deserteure in den heutigen Kriegen ging Detlef Mielke von der Deutschen Friedensgesellschaft ein. Helga und René Buschmann begleiten das Programm musikalisch und brachten den Chanson "Le déserteur" (1954) von Boris Vian zu Gehör. +++ Seit 2010 wird alljährlich im April am Höltigbaum der letzten Opfer der Hinrichtungskommandos im 2. Weltkrieg gedacht.
10.3.24
Flyer Busrundfahrt
zu Stätten polnischer Geschichte in Hamburg Rundfahrt im Rahmen der "Wochen des Gedenkens in Hamburg-Nord". + + Stationen: Polizeimuseum Hamburg (Führung mit Wolfgang Kopitzsch); Katholische St.-Josef-Kirche in der Großen Freiheit; Wilhelmsburg (Führung durch das einstige "Klein-Warschau"), KZ-Gedenkstätte Neuengamme (mit dem Künstler Jan de Weryha). Die Fahrt wurde moderiert von Hartwig Zillmer und fand in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (Hamburg) statt. Olmo sagt allen Mitwirkenden an der Fahrt und allen Spendern Danke.
19.1.24
Eröffnung der Ausstellung "Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute" in der Hamburger Rathausdiele.
Das Foto zeigt Hans-Joachim Kroll, Vorsitzender des Kulturvereins Olmo e. V., im Gespräch mit der Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit. Links im Bild eine Tafel, die den Fall des 1985 von Neonazis getöteten Maurers Mehmet Kaymakçı aus Langehorn schildert. Der im Jahr 2021 übergebene Gedenkstein in Langenhorn, Hohe Liedt, der an Mehmet Kaymakçı erinnert, wird von Olmo e. V. gepflegt. Näheres zum Gedenkort.
Foto: Gert Krützfeldt
8.2.24
Flyer Lesung und Autorengespräch
"Salomon ruft"
Der Hamburger Autor Konrad Singer (*1950) las im Bürgerhaus Langenhorn anlässlich der "Wochen des Gedenkens in Hamburg-Nord" vor zahlreichen Gästen aus seinem Roman “Salomon ruft”. Das Interesse an dem Stoff war groß, sodass für Lesung und Diskussion selbst drei Stunden nicht hinreichten und die Gespräche anschließend in einem Lokal ihre Fortsetzung fanden. Die Veranstaltung wurde von der Bezirksversammlung Hamburg-Nord gefördert.
Foto: nko
4.1.24
Otto-Dix-Ausstellung
Führung durch die Ausstellung
"Otto Dix und die Gegenwart".
Am "Langen Donnerstag" nahmen viele Mitglieder und Freunde an der vortrefflichen Führung von Christian Kintz durch die Otto-Dix-Ausstellung teil, die 19 Uhr begann. Die deutungsoffenen Bilder von Otto Dix regen zur Diskussion an, auch wenn viele Frage ohne Antwort bleiben. Unbedingt sehenswert.
Übrigens: Vor dem Eingang zur Halle hatte sich seit 18 Uhr eine hundert Meter lange Schlange gebildet. Wir hatten Glück, da wir als Gruppe angemeldet waren.
19.12.23
Paul-Dessau-Fest
Das Paul-Dessau-Fest am 19. Dezember 2023 gehörte zweifellos zu den stimmungsvollsten Veranstaltungen des Kulturvereins Olmo e.V. im Jahr 2023. Das Fest wurde bereichert von Liedern Paul Dessaus, gesungen von Arnika Kuff und René Buschmann, von Redebeiträgen (unter anderem von Ulrich Fritsche, dem Wiederentdecker Paul Dessaus), durch Performances von Monika Riemer und dem Künstler ZipoZ und nicht zuletzt durch den reichhaltigen Büchertisch des Laika-Verlages. Klaus Kellermeier trug durch seine Lesung der von ihm erarbeiteten Kurzbiografie Dessaus zum Gelingen der Dessau-Ehrung bei. Sein Vortragsskript geben wir hier wieder.
Unser Dank gilt allen helfenden Händen, voran Carsten Orth vom comm e.V., der die regenresistente Logistik herbeischaffte. Dem Fotografen Gert Krützfeldt sind äußerst stimmungsvolle Fotos vom Fest gelungen.
Olmo kooperierte bei dem Fest mit dem Hamburger Forum für Frieden und Völkerverständigung und den NaturFreunden Hamburg.
1./2.9.23
Ludwig-Baumann-Fest
In der Tradition der seit 2010 gefeierten "Klotzfeste" widmete die Vorbereitungsgruppe "Ludwig-Baumann-Fest" die diesjährige Veranstaltung dem 2018 verstorbenen Friedensaktivisten Ludwig Baumann ein vielstimmiges Programm aus Wort, Musik, Lied, Rezitation und Film.
Programm
Projekte 2025
Porträt-Projekt
Galerie bemerkenswerter Leute
Der Langenhorner Künstler Meinhard Raschke (*1939), mit dem Olmo seit Jahren zusammenarbeitet, fertigt derzeit auf Bitten von Olmo eine Reihe von Porträtzeichnungen von Hamburger Kunst-, Theater- und Musikschaffenden, von Mediziner*innen, bekannten Friedensaktivist*innen und von Autor*innen, welche nach ihrer Fertigstellung in einer Ausstellung und einer Postkartenserie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Bei dem Künstler Raschke versteht es sich von selbst, dass er auch neugierig auf die Personage außerhalb des Hamburger Tellerrands ist. Als großer Freund vonn George Grosz (1893-1959) und dessen sozialkritischer Grafik zeichnete er zuletzt auch ein Grosz-Porträt. Aber wenn schon Grosz, dann war es auch nicht weit zu John Heartfield und Bertolt Brecht. Auch diese zeichnete er - wie alle anderen Porträts - nach historischen Fotografien.
Theaterteam
Kleine Szenen, szenische Lesungen und Dialoge mit der "Antikriegsambulanz"
Im Rahmen von Friedensfesten in Hamburg führt das kleine Olmo-Theaterteam ("Antikriegsambulanz") jedes Jahr zu historischen, erinnerungspolitischen oder friedensbezogenen Themen szenische Lesungen oder Dialoge auf. Dafür werden ständig Mitwirkende gesucht zwischen 26 und 66 Jahren.
Jährlich finden 2-3 Aufführungen (meist im Freien) statt; geprobt wird wenig, denn im Vordergrund steht keine hohe Schauspielkunst, sondern das Anliegen. Interessierte nehmen Kontakt auf über [email protected]
Tankstellen-Historie
"Derop-Tankstellen in Hamburg und Umgebung 1927-1935"
Ab 1927 drängte auf den schon damals heiß umkämpften Markt der Ölgesellschaften auch ein deutsch-sowjetischer Anbieter für Fahrzeug-Kraftstoffe: die "Derop". Ihr Kraftstoff aus den Ölquellen Bakus galt als vorzüglich und preiswert. Und schon damals trat die Konkurrenz von Shell und Esso eine Schmutzkampagne gegen "die Russen" los, sie würden mit Dumpingpreisen die gängigen Benzinpreise unterlaufen. - Unser Projekt geht auf Spurensuche nach den einstigen Tank- und Zapfstellen der Derop in Hamburg und Umgebung, von denen heute niemand mehr etwas weiß...
Das Foto zeigt eine Derop-Zapfstelle 1930 in Blankenese.
- Realisiert!
Stolperstein
Ein Stolperstein für den Werftarbeiter und Elektroschweißer Oskar Voß
René Senenko hat im Bundesarchiv das Schicksal des Werftarbeiters Oskar Voß, geboren 1907 in Wolgast, recherchiert. Wegen Bildung einer Widerstandsgruppe und Sabotage bei der U-Boot-Produktion in Hamburg wurde Voß mit weiteren Mitangeklagten im Mai 44 zum Tode verurteilt und zusammen mit vier Genossen binnen elf Minuten im Innenhof des UG Holsteinglacis enthauptet. Die Hingerichteten gehörten zum Widerstandsnetz der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe. Die letzte Wohnanschrift von Oskar Voß war in der Jakobstraße 17 (am Venusberg) in der Neustadt Hamburgs. Der Kulturverein Olmo e.V., die NaturFreunde Hamburg e.V. und weitere Partner übergeben am Samstag 22. März 2025 gemeinsam mit dem Autoren Harald Hinsch den Stolperstein an der Jakobstraße 15/17. 13 Uhr beginnen die NaturFreunde mit einem Stolpersteinrundgang am Mahnmal Sievekingsplatz, der in der Jakobstraße endet. 14 Uhr beginnt an der Jakobstraße 17 die Übergabe des Steins. Kurz darauf setzen wir die Veranstaltung mit einem 100-minütigem Fest auf der Michelweise fort. Spendenaufruf
Neues Buchprojekt
"Hamburg - Die letzten Jahre der Weimarer Republik"
Nach dem Erfolg des 2022 erschienenen Sammelbandes "Mit revolutionären Grüßen" (VSA-Verlag Hamburg) legt nun Olmo nach und bringt Ende 2024 / Anfang 2025 einen weiteren Sammelband mit Recherchen zur Geschichte der Hamburger Arbeiterbewegung heraus. Arbeitstitel: "Die letzten Jahre der Republik - Hamburg 1927-1933". Abermals beteiligen sich mehrere Autorinnen und Autoren an dem Buch. Gefördert wird das Projekt von der Landeszentrale Politische Bildung Hamburg.
History am Ochsenzoll
Schaffung eines Geschichtspfades zwischen Hochbahn Ochsenzoll und Tarpen
Das Wohnquartier Essener Straße hat eine Vorgeschichte, an die bisher nur wenig sichtbare, kleine Gedenkmarken erinnern: Ganz verstreut finden wir Stolpersteine, eine Dreikantstele und einen Gedenkstein, sodass der historische Zusammenhang kaum erkennbar ist. Olmo e. V. erarbeitet nun gemeinsam mit der Gedenkstättenpädagogin Kim Kielau das Konzept eines "Pfades der Erinnerung", der diese Gedenkorte miteinander verknüpfen wird. Außerdem sollen zusätzliche Tafeln über die einstige NS-Rüstungsfabrikation am Ochsenzoll, über die einstigen Lager für Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge sowie die im Zusammenhang mit der Kriegsproduktion stehende Wohnbebauung informieren. Das Projekt wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Themen & Materialien
22.3.2025
Begleitheft
Ein Stolperstein für Sabotage in der Kriegsproduktion
Ergänzend zum Stolperstein für den Werftarbeiter und Widerstandskämpfer Oskar Voss gab Olmo ein 40-seitiges Begleitheft heraus, das sowohl eine Biografie von Oskar Voss als auch zwei Redebeiträge von Karl Heinz Roth (Bremen) und Willi Bartels (Hamburger Forum) enthält. Beide Reden wurden anlässlsich der Stolpersteinübergabe beim "Stolperfest" am 22. März 2025 auf der Michelwiese gehalten. Der Download ist kostenfrei. Eine gedruckte Ausgabe kann zum Preis von 3€ + Porto bei Olmo bestellt werden. Für die Stolpersteinspender ist das Heft gratis erhältlich, sofern uns eine Adresse mitgeteilt wird.
8.3.2025
Neue Datenbank
Hamburger Straßennamen
Dr. Rita Bake hat am Internationalen Frauentag die von ihr erarbeitete umfangreiche Datenbank www.hamburg-strassennamen.de online gehen lassen. Dieser Verkehrsflächennamensspeicher umfasst alle jene Straßennamen, die einen Bezug zu Personen und Menschengruppen aufweisen. Das Projekt belegt, dass auch heute noch fast sechsmal so viele Straßen nach Männern wie nach Frauen benannt sind. Das Hamburger Abendblatt erwähnt in einem Beitrag, dass es noch immer Initiativen gebe (auch Olmo!), die seit längerem auf eine Umbenennung von Verkehrsflächen warten. Das betrifft auch Straßen wie der Oehleckerring und die Heynemannstraße (beide in Langenhorn), deren Umbenennung schon vor mehreren Jahren auf diversen Ebenen begrüßt und beschlossen worden war.
19.2.2025
Lebensbild
Willi Dittmann
verfasst von René Senenko und publiziert im Sammelband "Soldat – Kind – Zwangsarbeiterin – Deserteur" (2021). Der Band befasste sich ausschließlich und kritisch mit der Historie des Soldatenfriedhofs in Ohlsdorf, wo auch die Gebeine Willi Dittmanns liegen. Hier das Lebensbild Willi Dittmanns aus dem genannten Buch.
31.5.2024
Rezension
Heinz Jürgen Schneider, einer der Mitautoren des von Olmo herausgegebenen Sammelbandes "Mit revolutionären Grüßen" (VSA 2022) hat im Tredition-Verlag Hamburg seinen jüngsten historischen Hamburg-Roman, "Rote Marine" (500 S., Pb 19€, geb. 24€), publiziert.
Die Tageszeitung "junge Welt" brachte in ihrer Ausgabe vom 31. Mai eine ausführliche Rezension. Über den Autor schreibt jW: "Heinz Jürgen Schneider, Jahrgang 1954, 30 Jahre profiliert als Rechtsanwalt in Strafprozessen, in denen er [...] Mitglieder der RAF und der PKK vertrat, Koautor des Standardwerks »Die Rechtsanwälte der Roten Hilfe Deutschlands« (Köln 2002) hat sich später als sozialkritischer Krimiautor im Stil von Sjöwall/Wahlöö einen Namen gemacht, drei seiner inzwischen sechs historischen
Romane, verlegt bei Boyens in Heide, spielten ebenfalls vor 1933 in einem eher provinziell geprägten Rahmen. Und jetzt also das Tor zur Welt, in die
Hafenstadt..."
24.5.2024
Namensgebung des Ingeborg-Syllm-Rapoport-Hörsaals im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf am 24. Mai 2024
Redebeitrag von Elias Gläsner, Hamburg, studentischer Vertreter
7.2.2024
Recherche, eingereicht am 7.2.2024
Biografie Dr. Albert Krebs.
Unser Mitglied Helmut Géwalt hat in mehreren Archiven nach Spuren von Dr. Albert Krebs (1899-1974) geforscht, der 1926 nach Hamburg kam, dort für die Nationalsozialisten "Aufbauarbeit leistete" und im Jahr 1928 Hamburgs NSDAP-Gauleiter war.
19.12.2023
Vortrag
Leben und Werk von Paul Dessau.
Vortrag von Klaus Kellermeier beim Paul-Dessau-Fest am 19. Dezember 2023 auf der Michelwiese in Hamburg.
Das Paul-Dessau-Fest am 19. Dezember 2023 gehörte zweifellos zu den stimmungsvollsten Veranstaltungen des Kulturvereins Olmo e.V. im Jahr 2023. Klaus Kellermeier trug durch seine Lesung der von ihm erarbeiteten Kurzbiografie Dessaus zum Gelingen der Dessau-Ehrung bei. Sein Vortragsskript geben wir hier wieder.
5.10.2023
Digitalisat
Namensliste der nach dem Hamburger Aufstand 1923 abgeurteilten 873 Personen
Alle 873 Namen wurden auf der Basis einer von der Polizeibehörde Hamburg 1926 oder 1927 angelegten Liste erfasst. Auf Anfrage können weitere Daten aus der Originalliste mitgeteilt werden (z.B. das Strafmaß). Die Liste wird stets ergänzt und in ihrer aktuellen Fassung hier publik gemacht. Anfragen, Ergänzungen und Korrekturen richten Sie bitte an [email protected].
Um über die juristische Abrechnung der Klassenjustiz mit den Aufständigen einen ersten Einblick zu erhalten, kann hier die Broschur von Gerhard Gill "Gedanken zum Schiffbeker Prozess 1925 - Strafprozesse gegen Kommunisten" (1999, 62 S.) gelesen und heruntergeladen werden.
Dank an Gert Krützfeldt, der uns die Broschur von Gerhard Gill für die Digitalisierung zur Verfügung stellte.
21.3.2023
Straßenname
Wie lange noch Hindenburgstraße?
Am 31. Januar 1933 - also vor 90 Jahren - berief Reichspräsident Paul von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Noch immer gibt es in Hamburg eine lange Straße, die nach diesem Steigbügelhalter des Faschismus benannt ist. Olmo e. V. greift die alte Forderung nach Umbenennung wieder auf und wird sich an die Bezirksversammlung Nord wenden. Plakat | Mopo 2./3.2023 : Beitrag von Olaf Wunder
6.3.2023
Digitalisat
»Billstedts vergessene Geschichte«
Von Olmo digitalisiert und ab sofort als Komplett-Scan (30 MB) verfügbar: die 1989 von Erhard Dressel (1943-1991) herausgegebene Veröffentlichung "Billstedt's 'vergessene' Geschichte".
Biografische Erinnerungen an Erhard Dressel und ein Fotoporträt Dressels finden sich bei https://sds-apo68hh.de/biografien/
Bilder von Gert Krützfeldt:
Erhard Dressel am 8. Mai 1989
Erhard Dressel am 8. Mai 1990
8.2.2023
Lebensbild
»Die Hamburger Friedensaktivistin Ayong Colberg«
Im Jahr 2022 überführten Mitglieder von Olmo e. V. den Grabstein der Hamburger Friedensaktivistin Ayong Colbergs und ihres Ehemanns Willy Colberg nach Fischland, wo Angehörige der Familie leben. Um das Andenken an die Colbergs auch in Hamburg zu bewahren, wurde im April 2022 auf dem Ehrenhein der Geschwister-Scholl-Stiftung ein Stein für den Künstler und Kommunisten Willy Colberg (1906-1986) errichtet und im März 2023 im Garten der Frauen (Friedhof Ohlsdorf) eine Erinnerungsplakette für Ayong Colberg (1911-1996) übergeben. Beide Projekte wurden von Olmo e. V. realisiert, letzteres gemeinsam mit dem Garten der Frauen e. V.
Lebensbild verfasst von Antje Fretwurst-Colberg
8.2.2023
Dokumentation
»Vom Kriegerdenkmal zum Mahnmal«
Nach 12-jährigen Bemühungen des "Arbeitskreises Denk-mal", das heldische Bramfelder Soldatendenkmal (offiziell "Ehrenmal" genannt) umzugestalten, hat nun der Arbeitskreis nach Abschluss der Bauplanung für ein Gegendenkmal eine 36-seitige Dokumentation vorgelegt, welche die Geschichte des 1935 errichteten Kriegerdenkmals, des Arbeitskreises und seiner Aktionen und Initiativen sowie des Wettbewerbs, der 2016 ausgelobt wurde, zum Inhalt hat. An dem Projekt waren Mitglieder von Olmo e. V. seit Gründung des AK Denk-mal aktiv beteiligt. Dokumentation
15.11.2022
Neuerscheinung
»Stolpersteine in Fuhlsbüttel, Ohlsdorf, Klein Borstel und Langenhorn«
Mehr als zehn Jahre nachdem die AutorInnen ihre ersten Beiträge für das seinerzeit geplante Stopersteinbuch für Fuhlsbüttel und Langenhorn eingereicht hatten, ist das von Margot Löhr herausgegebene Werk nun in zwei Bänden erschienen. Wie üblich sind beide Bände für jeweils 3 Euro bei der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg erhältlich. In beiden Bänden sind auch biografische Beiträge von Olmo-Mitgliedern enthalten..
3.5.2022
Langenhorner Geschichte
1944: Strafgefangene Luftwaffensoldaten fliehen aus dem Kettenwerk
Seit Mai 2019 erinnern an der Langenhorner Chaussee 623, nur wenige Meter vom ZOB Ochsenzoll entfernt, drei Stolpersteine an eine ungewöhnliche Fluchtgeschichte. R. Senenko (OLMO e.V.) schildert in der vom "ella Kulturhaus Langenhorn" herausgegebenen Stadtteilzeitung (Frühjahrsausgabe 2022) die von ihm recherchierte Begebenheit.
30.4.2022
Straßennamen
»Heynemannstraße« und »Oehleckerring« endgültig infrage gestellt
Anfang 2018 hatten Manfred Hansen und René Senenko im Ortsausschuss Langenhorn die Umbenennung der drei nach Medizinern benannten Straßen Theodor-Fahr-Weg, Oehleckerring und Heynemannstraße angeregt. Die Bezirksversammlung beschloss nach der Anhörung einer Historikerin, die Kulturbehörde eine etwaige Umbenennung prüfen zu lassen. Diese rief nach einer peinlich langen Wartezeit eine Kommission ins Leben, die über den Umgang mit den zahllosen NS-belasteter Hamburger Verkehrsflächen beraten sollte. Anfang März 2022 machte die Kommission ihre Vorschläge endlich öffentlich. Sie empfahl unter anderem, die nach Oehlecker und Heynemann benannten Straßen umzubenennen und den Theodor-Fahr-Weg mit einer Zusatztafel zu versehen. Die Presse berichtete ausgiebig, zuletzt das Langenhorner Wochenblatt vom 30. April 2022. Jetzt muss die Bezirksversammlung tätig werden, über die Umbenennung einen Beschluss herbeiführen und zu Ersatznamensvorschlägen aufrufen.
28.2.2022
Publikation
»Visuelle Einmischung: Hamburgs organisierte Arbeiterfotografen 1926-1933«
René Senenko legt mit der 24-seitigen, durchgehend illustrierten Publikation "Visuelle Einmischung" eine erste überblicksartige Geschichte der Hamburger Arbeiterfotografen-Vereinigung von 1926-1933 vor. Er knüpft damit an die ersten Forschungen der "Projektgruppe Arbeiterkultur in Hamburg" von 1982 an. Das Heft kann gegen eine Spende bei OLMO e.V. erworben werden (zzgl. Porto).
7.8.2021
Publikation
»Soldat - Kind - Zwangsarbeiterin – Deserteur. Wer ist in den 'Soldatengräbern' auf dem Friedhof Ohlsdorf bestattet?«
Der materialreiche Band entstand infolge der Auseinandersetzungen der zurückliegenden 11 Jahre um den Soldatenfriedhof in Ohlsdorf. OLMO e.V. (seinerzeit noch unter dem Namen Grüner Saal e.V.) war am Runden Tisch, auf dessen Stühlen die Debatte geführt wurde und der das Buch herausgab, aktiv beteiligt. Das Buch (283 S., durchgehend ill.) ist bei der Landeszentrale politische Bildung Hamburg oder gegen eine Spende bei OLMO e.V. zu beziehen.
24.7.2021
Rede
Gedenkstein für Mehmet Kaymakçı in Langenhorn
Vor 36 Jahren wurde in der Nacht zum 24. Juli 1985 der damals 29jährige Maurer Mehmet Kaymakçı aus Langehorn von drei Neonazis brutal ermordet. Auf Initiative der Bezirksversammlung Hamburg-Nord wird am Jahrestag des rassistischen Verbrechens, am 24. Juli 2021, am Ort der Tat in der Straße Hohe Liedt in Langenhorn ein Gedenkstein übergeben. Den Stein schuf der Künstler Vān Ngân Hoàng. In seinem Redebeitrag informiert Aktivist Rachid Messaoudi über die Gedenkstein-Initiative und die Einweihung des Gedenkorts.
25.5.2021
Einführung zum Thema
Behelfsheime für kriegsbedingte Obdachlose in Hamburg vor und nach Kriegsende 1945
Dipl.-Ing. Hans-W. Ellerbrock (Hude) stimmt mit diesem Skript auf seinen
im Bürgerhaus Langenhorn gehaltenen Vortrag im Herbst 2021 ein. In der Regel sind die thematisierten Baulichkeiten, die bis heute als Siedlungshäuschen oder Bungalows überdauert haben, nicht mehr als einstige Behelfsbauten erkennbar. Um so mehr freut es den Autor, wenn Leser+innen ihn auf solche Bauten in Hamburg und Umgebung hinweisen.
Historische Postkarte
des Monats
Monat Mai
Deutschland, Mai 1925
Arbeiter-Esperantogruppe Leipzig im Mai 1925 (Laborista Esperanto Grupo – Leipzig, Majo 1925)
Nach der gewaltsamen Beseitigung der Linksregierungen in Sachsen und Thüringen (1923) war beim Polizeipräsidium Leipzig eine „Esperanto-sprachliche Dienststelle“ eingerichtet worden, die Nachrichten über den Arbeiter-Esperanto-Bund (AEB) sammelte. Dem AEB gehörten SPD- und KPD-Mitglieder, aber auch viele parteilose Arbeiter an. 1924 kam es beim AEB zu Hausdurchsuchungen der Polizei. Als Ersatz für die verbotene KPD-Zeitung "Sächsische Arbeiter-Zeitung" (SAZ) brachten kommunistische Esperantisten zwischen Januar und Oktober 1924 sechzehn Ausgaben des „Völkerspiegel“ heraus, der Übersetzungen aus ausländischen Esperanto-Organen und von Briefen ausländischer Genossen publizierte. Die Leipziger Ortsgruppe des AEB war die mitgliederstärkste im Deutschen Reich. Der AEB wurde im April 1933 verboten. 1936 folgte trotz ihrer Anbiederungsversuche das Verbot der bürgerlichen Esperantovereine.
Monat April
Deutschland, April 1930
10 Jahre Siedlung Hamburg Langenhorn.
1930 herausgegebene Jubiläumspostkarte. Zehn Jahre zuvor war der erste Wohnblock am 1. April 1920 übergeben und bezogen worden. Der Bau der Siedlung war 1919 begonnen und 1921 vollendet worden. Seite 1951 trägt sie den Namen seines Architekten Fritz Schumacher (1869-1947), der seit 1909 Hamburgs Oberbaudirektor war. Schumacher setzte mit 660 Häusern das größte Siedlungsprojekt Hamburgs um, das zudem der Gartenstadtidee verpflichtet war. Zu jedem Haus gehörte ein Garten von 650 qm.
[Sammlung Senenko]
Monat März
Schweiz, März 1935
Zwei Meisterspieler beim Moskauertournier 1935.
Herausgeber: Schweizerischer Arbeiterschachbund.
Künstlersignatur: fourri
Die Karte erschien anlässlich des 2. Internationalen Schachtourniers vom 15.2. bis 15.3.1935 in Moskau, das Flohr gemeinsam mit Michail Botwinnik gewann.
Links am Brett karikierte der Zeichner den bekannten jüdischen Schachspieler Salo Flohr aus der Tschechoslowakei (Salomon Michailowitsch Flor, 1908-1983). In der Mitte der 30er Jahre gehörte Flohr zu den weltweit erfolgreichsten Schachspielern. Er emigrierte vor der Annexion der ČSR durch Nazideutschland nach Schweden und nahm 1942 die sowjetische Staatsangehörigkeit an. Der Erlös aus dem Verkauf der Karte diente der Finanzierung des "Länderwettspiels Dänemark-Schweiz".
[Sammlung Senenko]
Monat Februar
Frankreich / Marokko, Februar 1925
Protestkarte gegen den Kolonialkrieg und Genozid in Marokko, an dem neben Spanien auch Frankreich beteiligt war.
Titel (Französisch): La civilisation française au Maroc / 12.000 tués, 4 milliards gaspillés! Les ouvriers et les paysans ont donné tout cela / Regardez pour quoi faire? - Übersetzung: "Zivilisation auf französisch in Marokko. 12.000 getötet, 4 Milliarden Franc verschwendet! Arbeiter und Bauern haben dafür alles geben müssen. Wissen Sie, was zu tun ist?"
Hintergrund ist der Kolonialkrieg Spaniens gegen die um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Berberstämme (ab 1923 Rifrepublik) in Marokko von 1921-1926. In den Krieg griff ab 1925 auch Frankreich ein. Spanien setzte gegen die Rifrepublik 500 Tonnen Senfgas ein, das Tausenden Zivilisten das Leben kostete und weite Berber-Gebiete kontaminierte. Am 27. Mai 1926 musste sich Abd al-Karim, Präsident der Rifrepublik, den Franzosen ergeben.
Herausgeber: Fédération Nationale des Jeunesses Communistes, Paris.
[Sammlung Senenko]
Monat Januar
Tschechoslowakei / ČSR, Januar 1925
Kunstpostkarte zu einem Gedicht von Petr Bezruč.
Titel (Tschechisch): Když nás zbylo sedmdesát, tisíců jen sedmdesát, smíme žít?
Übersetzung: "Wenn wir siebzigtausend blieben, siebzigtausend nur verblieben, darf man sein?"
Künstler: Břetislav Bartoš, 1893-1926, tschechischer Maler und Grafiker.
Břetislav Bartoš, von dem neben Schlachten- und Heimatbildern auch symbolistische Motive bekannt sind, wandte sich in den 1920ern auch sozialen Themen zu. Unser Motiv ist voller Symbolik; die Komposition erinnert an das bekannte Gemälde "Der vierte Stand" (1901) von Giuseppe Pellizza da Volpedo. Das Bild schuf Bartoš im Jahr 1924 zum bekannten Gedicht "Siebzigtausend" des revolutionären Dichters Petr Bezruč (1867-1958). 1926 starb Bartoš an Tuberkulose.
Die Datierung des Kartendruck ist ungeklärt, um 1924 oder 1925.
[Sammlung Senenko]